Austausch Jönköping

Tage 1 bis 4

4. Januar 2013

Endlich komm ich mal zum Schreiben. Bis jetzt ist schon relativ viel gelaufen in Schweden. Als ich in Jönköping um ca. 20:30 Uhr ankam, holte mich bereits wenige Minuten später ein ehemaliger Student der JIBS ab und brachte mich zur Accommodation Office. Nach Kaffee und Kuchen (d.h. Cola und Muffin) erhielt ich meinen Schlüssel und wurde direkt nach Råslätt (= „Roslätt“) gebracht, wo ich dann mein Heim bezog. Da es schon relativ spät war, konnte ich keine Einkäufe mehr tätigen. Ich suchte also nach einer Imbissbude oder etwas ähnlichem, wobei ich die Bushaltestelle für in die Stadt fand. Ein paar französische Mitstudenten warteten gerade auf den Bus und so schloss ich mich dieser Gruppe an. Der Buschauffeur war sehr nett und erklärte uns wie wir zu den wichtigsten Orten in Jönköping kommen. Somit hatten wir gegenüber anderen Studenten am nächsten Tag bereits einen entscheidenden Vorteil :P.

5. Januar 2013

Tagwache war nicht allzu früh, denn ich verabredete mich mit meinen Kollegen aus Frankreich um 14:00 Uhr für einen Trip in die IKEA und den Willys (Supermarkt). Die erste Nacht im neuen Bett war OK, aber ich brauche unbedingt ein neues Kissen. Mein Zimmer ist relativ gross, jedoch nicht allzu sauber, wie sich bei Tageslicht herausstellte. V.a. die Wände sind etwas schmutzig, aber im Direktvergleich zum Kühlschrank, sind die ja noch heilig. Ein früherer Bewohner scheint seine Milch und andere Waren vergessen zu haben. So hat sich ein wunderbarer Geruch entwickelt und die Innenseite des Kühlschranks war rot und grün und blau (?!) verziert. Vielen Dank dafür. Also hab als erstes nach den Einkäufen den Kühlschrank geleert und geputzt. Währenddessen kam mein erster Mitbewohner an. Er heisst Joël und ist aus Montreal. Scheinbar ist er das erste Mal in Schweden, er scheint also nicht der Verursacher des Kühlschrank-Desasters zu sein.

6. Januar 2013

Heute war nicht viel los. Am Morgen war ausschlafen angesagt. Nach dem Brunch ging ich mit Joël in die Stadt, ich kannte mich ja schon ein wenig aus. Eigentlich suchten wir nach Kleidergeschäften, weil Joëls Gepäck von British Airways irgendwo in Europa liegen gelassen wurde. Dies war aber vergebens, denn die meisten Läden haben wie in der Schweiz am Sonntag geschlossen. Nicht so aber die Supermärkte und IKEAs, also gingen wir noch kurz einige Lebensmittel einkaufen. Am Abend trifft man sich oft im Gemeinschaftsraum / -haus, dem sogenannten Sockertoppen. In Råslätt leben ca. 500 Studenten, also ist da immer was los. Tischtennis, Billard und Air-Hockey bieten guten Zeitvertrieb, ansonsten kann man auch in die Sauna gehen (hab ich noch nicht ausprobiert) oder fernsehen.

7. Januar 2013

Erster Punkt auf dem Tagesprogramm war es, die Buskarte abzuholen. Denn bis zur Uni muss man von Råslätt ca. 10-15 Minuten mit dem Bus fahren. Danach gab es einige administrative Informationen von der Uni, die jedoch ziemlich unnütz waren, wie dies oft der Fall ist bei solchen Einführungsveranstaltungen. Das meiste haben wir schon mal gehört und den Rest hätte man in einer Viertelstunde zusammenfassen können. Nach dem traditionellen „Fika“ (so was wie Zvieri in der Schweiz, aber zweimal am Tag) wars das dann auch schon gewesen, was die Uni betrifft.

Währenddessen ich diesen Text schreibe, kommt nun auch mein zweiter Mitbewohner an. Sein Name ist Benedikt und er kommt aus Ghana. Ich denke, er ist zumindest Mitschuldig am Kühlschrank-Desaster, mindestens ein Bier haben wir also gut bei ihm :). Er ist sich des Ernstes der Lage aber kaum bewusst. Als ich den Kühlschrank erwähnt habe meinte er nur, dass vielleicht einige Sachen in der Zwischenzeit abgelaufen seien. Naja, Milch vom November 2012 wird sehr wahrscheinlich mehr als nur abgelaufen sein, zumindest sagte mir das der charakteristische Geruch.

(5) Kommentare

  1. Hallo Manuel

    danke für deinen Bericht. Liest sich immer interessant. Da denke ich gleich an Dublin, wo wir ja auch einen Blog errichtet hatten, schon interessant was sich in diesen Tagebüchern auch für den Erfasser, in einstiger Vergangenheit der Zukunft, für Schätze finden lassen. ^^

    Geniesse deinen Aufenthalt und vergesse nicht uns mit prikelden Details deines schwedischen Alltages zu verköstigen.

    In grösster Entzückung,
    Obrigkeit von Toggeli

  2. raphi sagt:

    Hey Manu,
    guet iglebt? flissig am party mache?;).
    Du die restliche taeg fehlet :p
    lg raphi

    1. Sali Raphi!
      Ja igläbt hani mi guet, merci 😛 Aso i wirde worschinlech ned jede Tag dokumentiere, aber die nöchste Bricht chömed denn scho no irgendwenn. Ja ide erste Wuche sind viel Parties organisiert, langwiilig wirds sicher ned.

      LG us Schwede
      Manuel

  3. .. klingt ja locker, der Kühlschrank Artikel war ja ganz spannend, aber wo bleiben die coolen Bilder, von Pilzen, die aus der Pizza wachsen, von Gewächsen, die sich an der Milchtüte hangeln, von unentdeckten Micro-Organismen, die den Käse schimmeln lassen? Hey Foto-Graf, wir wollen Details SEHEN.

    Unterkunft ist ja super-luxuriös, könnten wir so nicht bieten:) Wir bleiben interessiert am Ball und freuen uns auf die nächsten Updates

    1. Ich hab die Ware im Kühlschrank relativ schnell entsorgt, leider habe ich keine Bilder davon gemacht. Vom Kühlschrank selber gibt es aber ev. ein paar Bilder, ich schau mal nach 😛

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