Ja es ist schon wieder SEEHR lange her seit meinem letzten Post, ich weiss. Das Studium hier in Jönköping hat in den letzten Wochen ziemlich Zeit eingenommen, natürlich sind wie immer alle Prüfungen und zusätzlich noch die vielen Assignments am Schluss des Semesters angesiedelt. Hiermit veröffentliche ich endlich den lang geschuldeten Beitrag Nummer 2 vom Kiruna-Trip. Viel Spass beim Lesen 🙂
Freitag, 8. März 2013
10.00 Uhr – Nach einem einfachen Zmorge müssen wir die Hütte schon räumen, weil der zweite Teil unserer Gruppe in Kürze eintreffen wird. Bevor es aber so weit ist, sind einige Aktivitäten im Schnee angesagt. Wir können traditionelle Langlaufskis ausprobieren – was sich als noch viel schwieriger als gewöhnliches Langlaufen herausstellt – und die Schlittelpiste ausprobieren, was allen eine Menge Spass macht. Die Schneeschuhe sind leider nicht sehr nützlich, da der Tiefschnee mindestens 1.5 Meter hoch ist. Unser Guide erklärt uns, dass er leider nur die Version für „kleine Leute“ dabei habe. Ausserdem kämen viele der Gäste aus Asien hierher, keine Ahnung was diese zweite Anmerkung sollte :P.
12.00 Uhr – Um die Zeit bis zur Abreise zu vertreiben, gehe ich mit ein paar Freunden auf eine kleine Fototour rund um das Camp. Die Landschaft hier draussen ist wirklich beeindruckend. Danach ist die Rückreise nach Kiruna City angesagt. Natürlich muss nochmals jemand sein Schneemobil im Tiefschnee versenken, aber mittlerweile haben wir den Dreh raus, wie wir dieses Gerät entpannen können.
16.00 Uhr – Die ganze Wilderness-Tour war sehr anstrengend und die nun folgende Dusche ist für alle eine Wohltat. Alle Zimmergenossen brauchen mindestens je eine halbe Stunde. Danach genehmige ich mir einen kurzen Nachmittagsschlaf. Da wir eine Küche haben, kaufen wir später einige Snacks und Essen fürs Zmorge, bevor wir dann endlich etwas zum Nachtessen holen gehen.
22.00 Uhr – Wir treffen uns nun, um gemeinsam an das nördliche Ende der Stadt Kiruna zu gehen. Dort habe die zweite Gruppe gestern Nordlichter gesehen und wir wollen uns diese einmalige Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen. Die Lichtverschmutzung im Dorf ist im Gegensatz zur Wildnis viel zu gross als dass wir eine Chance hätten, die sehr schwach leuchtenden Nordlichter zu sehen. Deswegen begeben wir uns nun auf einen etwa stündigen Fussmarsch quer durch die Stadt ans andere Ende von Kiruna.
Ich habe schon oft gelesen, dass es teilweise der Fall sein kann, dass man die Nordlichter zunächst gar nicht als solche wahrnimmt. Dies hat sich heute bestätigt: von blossem Auge sind sie sehr gut mit Wolken zu verwechseln, da sie sich extrem langsam bewegen und wegen ihrer heute geringen Intensität nur Schwarz-Weiss zu erkennen sind, was mit der Anatomie unserer Augen zu tun hat. Auf unserer Wildnis-Tour waren die Nordlichter viel stärker und deswegen in Farbe zu sehen. Durch eine Langzeitbelichtung mit der Fotokamera sahen wir aber, dass die vermeintlichen Wolken leuchtend grün sind. Nach vielen Experimenten mit der Kamera gelingt es mir schliesslich, einige Gruppenfotos vor diesem wunderbaren Hintergrund zu schiessen. Aufgrund der eisigen Kälte (ca. -25°C) macht dann aber mein Akku nach wenigen Schüssen schlapp und das erneute Aufwärmen desselben mit meinen blossen Händen wird allmählich zur Tortur. Da beinahe alle Gliedmassen meiner Kollegen sowieso schon eingefroren sind, machen wir uns dann kurz nach Mitternacht auf den Heimweg.
ab Samstag, 9. März 2013
Die folgenden Bilder sprechen grösstenteils für sich und die interessantesten Erlebnisse sind nun bereits hinter mir. Deswegen an dieser Stelle nur noch einige grobe Erläuterungen zum Ablauf der nächsten zwei Tage. Am Samstagmorgen besuchen wir die berühmte Holzkirche von Kiruna sowie die Eisenerzmine, welche Kiruna zu einer für lappländische Verhältnisse grossen Stadt gemacht hat. In der Nacht fordern wir unser Glück nochmals heraus und gehen an unseren „northern-lights spot“, was sich aber aufgrund der Bewölkung als einen ziemlich verzweifelten Versuch herausstellt. Am Sonntagmorgen machen wir uns bereits auf den Weg zurück nach Jönköping. Auf der Rückreise sind noch zwei Stopps geplant. Der Besuch einer Rentierfarm sowie des Ice-Hotels – welches scheinbar jedes Jahr wieder neu aufgebaut wird – waren wirklich lohnenswert. Die luxuriösen Räume sind sehr schön und beeindruckend detailliert gestaltet. Natürlich haben wir uns in der berühmten Ice-Bar einen der farbigen (und sehr teuren) Drinks gegönnt. Das Konzept ist eigentlich genial: Das Barpersonal muss die Gläser nie reinigen und sie sind erst noch zu 100% rezyklierbar :P.
Am Montagnachmittag kommen wir dann nach einer langen Busfahrt in Jönköping an. Der ganze Trip war wirklich ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis!
Echt cool! Wunderbare Shots.
Paps
Das Warten hat sich gelohnt, wunderschöne Bilder – gratulieren